Die Geschichte
Die Geschichte
Neufundland, die kanadische Provinz, ist das Ursprungsland des Landseers. Die historische Verwendung der Landseer war auf Neufundland vielseitig und entsprechend der harten Natur dieser Insel wurden sie zu bedeutenden Helfern der Menschen zu jeder Jahreszeit. Da diese Hunde auch bei härtesten Witterungsbedingungen treu ihren Dienst leisten, z.B. den Fischern beim Einholen der Netze halfen, trugen sie in der damaligen Zeit sehr zu der Entwicklung des Küstenlandes bei. Durch ihr eindrucksvolles Erscheinungsbild wurden im 18. Jahrhundert französische und englische Seefahrer auf diese Hunde aufmerksam und nahmen sie mit nach Europa.
Der schon zu Lebzeiten geadelte Sir Edwin Landseer (1802 - 1873) malte die berühmtesten Bilder dieser Neufundländerrasse und wurde dadurch nicht nur Namensgeber der Landseer, sondern setzte sich und den Hunden ein ewiges Denkmal. Die durch ihre Größe und edlen Ausdruck imponierenden weiß-schwarzen Hunde findet man auf vielen Gemälden dieser Zeit in ihrer ruhmreichen Verwendung als Lebensretter und allen Witterungen trotzender Wasserhunde.
Lord Byron verfasste 1808 seine "Liebeserklärung" an den Landseer. In nachfolgendem Ausschnitt aus seinem Gedichte heißt es:
Von Einem, welcher Schönheit besaß ohne Eitelkeit,
Stärke ohne Übermut,
Mut ohne Wildheit, -
und alle Tugenden des Menschen ohne seiner Laster.
Die deutsche Landseerzucht
Die Deutsche Landseerzucht
In Deutschland erwähnten schon 1791 naturkundliche Handbücher die Existenz großer Neufundlandhunde, die in ihrer weißen Erscheinung schwarze Platten tragen. 1903 wurde in Deutschland mit der planmäßigen Landseerzucht im damaligen "Neufundländer Club für den Kontinent" und späteren "Neufundländer-Klub" auf der Basis der FCI-Standards begonnen.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wandte sich das Interesse mehr den schwarzen Neufundländern zu, so dass die Zucht des Landseers abnahm und zum Teil in der Neufundländerzucht aufging.
Erst mit Beginn des 20. Jahrhunderts besannen sich einige Züchter dieser alten Rasse und begannen mit langsam steigendem Erfolg aus noch vorhandenen Landseern und unter Verwendung von Landseerblut tragenden Neufundländern den heutigen Landseer herauszuzüchten. Bis heute hat die Zahl der Landseer in Deutschland auf ca. 1.400 Tiere zugenommen und die Tendenz ist steigend, so dass der Landseer nicht mehr vom Aussterben bedroht ist und als eigenständige Rasse weitergezüchtet werden kann.
Die allgemeine Erscheinung
Die allgemeine Erscheinung
Der Landseer ist ein großer, kräftiger, temperamentvoller und harmonisch gebauter Hund. Die Grundfarbe des Haarkleides ist weiß mit schwarzen Platten auf der Rumpf- und Kruppenpartie. Seine breiten und kräftigen Schultern, die tiefe Brust und der gerade gestraffte Rücken verleihen dem Landseer mit seinem markant geprägten, schwarzen Kopf mit weißer Blesse, einen starken und edlen Ausdruck.
Er ist bewegungsfreudig und seine größte Leidenschaft ist das Schwimmen. Der Rüde erreicht eine Schulterhöhe von 72 cm bis 80 cm, die Hündin von 67 cm bis 72 cm. Trotz seiner großen, mächtig wirkenden Erscheinung ist sein Wesen sanftmütig und liebenswert. Er ist treu und sehr stark auf den Menschen bezogen. Ein Landseer will gefordert sein, da er sehr unternehmungslustig und lernfreudig ist.
Er hat ein natürliches, angeborenes Beschützerempfinden, mit dem er seine ganze Familie behütet - falls erforderlich. Seine ihm gestellten Aufgaben nimmt er sehr ernst. Darum sollte mit einem Landseer nie eine Schutzhundeprüfung abgelegt werden, damit sein natürliches Empfinden für außergewöhnliche Situationen nicht gestört wird. Auf ihn ist auch ohne Prüfung Verlass, denn er nimmt seine Kraft aus der innigen Verbundenheit und Partnerschaft zu seiner Familie.
Der Familienhund
Der Familienhund
Seine vielen hochgeschätzten Eigenschaften kann der Landseer nur entfalten, wenn er in engem Kontakt mit seiner Familie lebt. Er ist stets bemüht, seine Zuneigung auf alle Familienmitglieder gleichmäßig zu verteilen. Den Kindern ist er ein Spielgefährte mit einer nahezu unerschöpflichen Geduld. Auch im Umgang mit seiner Familie und darüber muss man sich klar sein - er will überall dabei sein und alles mitmachen. Das Schlimmste für einen Landseer ist, von den Aktivitäten seiner Leute ausgeschlossen zu werden. Für eine Zwingerhaltung ist der Landseer nicht geeignet. Ideal zur Haltung eines Landseers ist ein Haus mit eingezäuntem Garten, wo sich der Hund frei bewegen kann und überall Zutritt hat. Bei seinen täglichen Spaziergängen ist er ein aufmerksamer Begleithund. Er ist ein angenehmer und ruhiger Haushund, der nicht ohne Grund bellt. Gäste des Hauses begrüßt er freundlich. Fremden gegenüber verhält er sich wachsam.
Möglichkeiten der Verwendung
Möglichkeiten der Verwendung
Die meisten Landseer leben als Familienhunde, in denen sie die ihnen sich stellenden Aufgaben auch ohne besondere Ausbildung übernehmen. Sie werden auch als Therapiehunde in Familien mit behinderten Kindern gehalten. Es gibt allerdings Aufgaben, für die eine gezielte Ausbildung erforderlich ist und die über den Ausbildungsbedarf eines Familienhundes hinausgehen Ist ihr Hund gut erzogen? Naja, für den Hausbedarf reicht es, bekommt man da oft zur Antwort. Zur Festigung der Grundbegriffe der Erziehung und des Gehorsams auf erste Worte kann man mit dem Landseer eine Begleithund-Prüfung ablegen. Bei frühzeitiger Ausbildung ist das keine schwierige Aufgabe. Durch ihr ruhiges, ausgeglichenes und behütendes Wesen sind auch unter den Blindenhunden Landseer zu finden. Aufgrund der natürlichen Veranlagungen und der großen Lernfreudigkeit, unter Einbeziehung seiner kraftvollen Gestalt, lassen sich traditionelle Verwendungen leicht ausbauen. Der Landseer liebt das Wasser und die Eigenschaft, alles aus dem Wasser zu ziehen was sich bewegt, scheint ihm angeboren zu sein. Die Wasserarbeit und auch die Ausbildung zum Rettungshund kommen seinem Wesen entgegen. Es gibt Landseer, die eine Zughund-Ausbildung haben. Hierbei muss man bedenken, dass die entsprechenden Veranlagungen bereits beim Junghund gefördert werden müssen, jedoch mit der körperlichen Ausbildung erst begonnen werden darf, wenn der Hund im Knochenbau völlig ausgewachsen ist, also frühestens mit 18 Monaten.
Der Welpenkauf
Der Welpenkauf
Es ist entschieden - ein Landseer soll es sein. Die Voraussetzungen stimmen, die Familie freut sich gleichermaßen auf den tapsigen Welpen, es ist viel Zeit, um sich mit dem neuen Familienmitglied zu beschäftigen und es ist genügend Platz in Haus, Garten und Auto. Manch einer hat erst später bemerkt, dass je nach Anzahl der Familienmitglieder die Limousine zu klein wurde und ein Kombi angeschafft werden musste.
Vielleicht waren Sie schon einmal auf der einen oder anderen Ausstellung und haben die Landseer in natura betrachtet oder Sie waren bereits bei einem Züchter und haben sich über die Haltungs- und Aufzuchtbedingungen informiert. Der Landseer ist glücklicherweise kein Modehund und darum muss man gegebenenfalls eine längere Fahrt in Kauf nehmen, um einen Wurf zu besichtigen.
Unsere Züchter legen großen Wert, nicht nur auf die hochwertige Ernährung der Welpen in den ersten Lebenswochen sondern auch auf regelmäßige Impfungen und Wurmkuren. Von ganz entscheidender Bedeutung ist die Sozialisierung der Welpen. Dazu gehören auch der intensive Kontakt zu den Welpen und die Gewöhnung anAlltagsgeräusche, um den Hund schon frühzeitig auf das Leben in der Familie zu prägen. Es gibt Prägungsphasen die bereits im Alter von 12 Wochen abgeschlossen sind.
Jetzt stellt sich die Frage Rüde oder Hündin? Ein Rüde wird wesentlich größer, schwerer, bis zu 75 kg, und kräftiger als eine Hündin. Wer die meiste Zeit mit dem Hund verbringt, muss in der Lage sein, den Welpen so zu erziehen, dass er auch ohne tatkräftige Unterstützung einen Spaziergang machen kann. In der Regel benötigen Rüden eine etwas deutlichere Erziehung, da die "Flegelphase" im Alter von 12 bis 18 Monaten ausgeprägter ist als bei einer Hündin. Prüfen Sie auch welche Hunde sich bereits in Ihrer Nachbarschaft befinden. Sind es überwiegend Hündinnen, sollten Sie die Anschaffung eines Rüden nochmals überdenken, denn irgendeine ist immer heiß und wird Ihren Rüden ganz schön aus der Ruhe bringen.
Eine Hündin wird bis zu 50 kg schwer. Auch hier ist ein Blick in die Nachbarschaft ratsam. Zu viele Rüden in der Umgebung bereiten auch einem Hündinnenbesitzer unter Umständen schlaflose Nächte und nervige Spaziergänge, falls ein Rüde zu aufdringlich wird. Eine Hündin wird zwei Mal im Jahr heiß. Eine Hitze dauert etwa drei Wochen. Die Hochhitze ist etwa vom 11. bis 13. Tag. Ausnahmen bestätigen die Regel, es wurden auch noch am 18. Tag Hündinnen erfolgreich gedeckt. Ein kleiner Tipp am Rande: ChlorophyllTabletten als Futterbeigabe in der entsprechenden Zeit verminder den "Duft" und halten Rüden länger fern.
Der Welpe – Ankunft im neuen Zuhause
Der Welpe – Ankunft in neuem Zuhause
Vom Züchter haben Sie die wichtigsten Informationen für die erste Zeit im neuen Zuhause erhalten und alle Vorbereitungen für den Empfang in der neuen Umgebung getroffen. Ihr Welpe braucht Sie jetzt ganz besonders. Alles ist neu - die Gerüche, die Stimmen, die Geräusche und wahrscheinlich auch der Tagesablauf. Von jetzt auf gleich ändert sich das Leben ganz gewaltig, losgelöst von dem Welpenrudel und vor allem dem Muttertier. Helfen Sie Ihrem Welpen sich ganz in Ruhe bei Ihnen einzuleben. Der erste Weg vom Auto aus sollte jedoch zu der Stelle führen, an der er sich lösen soll. So lernt er schneller, stubenrein zu werden. Etwas Wasser, ein Leckerchen zur Begrüßung und Ihr Welpe wird sich selbständig seinen Schlafplatz suchen, um sich von der ersten Reise zu erholen. Ein Welpe benötigt seine ungestörten Schlafphasen, um seine Ausgeglichenheit zu behalten und nicht zu einem nervösen Hausgenossen zu werden.
Er steht durch den Besitzerwechsel unter besonderem Stress und sollte in den ersten Wochen nicht überall vorgezeigt werden. Zuviel Besuch im Haus signalisiert dem Welpen, dass es völlig in Ordnung ist, wenn nicht zur Familie gehörende Personen im Haus ein und aus gehen.
Der Welpe – Aufzucht und Knochenbau
Der Welpe – Aufzucht und Knochenbau
Zunächst muss etwas Grundsätzliches gesagt werden. Der Landseer ist eine kräftige und schwere Rasse, die bis 3 Jahre benötigt, ehe sie in Körperbau und Haarkleid völlig entwickelt ist. Seine Körpergröße erreicht er allerdings im ersten Lebensjahr. Einige Hunde haben bereits im Alter von 9 Monaten ihre endgültige Größe erreicht. Auch wenn Sie es nicht erwarten können zu wissen, wie groß Ihr einmal sein wird, lassen Sie ihm Zeit, sich langsam und dabei gesund zu entwickeln.
Alles entscheidend ist das Wachstum der Knochen und Gelenke. Bei einem Welpen sind in den Läufen sogenannte Wachstumsspalten vorhanden, die sich erst bis zu einem Alter von 18 Monaten komplett schließen. Auch die Gelenkpfannen und die Gelenkköpfe sind noch durch Knorpelschichten voneinander getrennt, die sich im Laufe des Wachstums abbauen. Sicherlich ist der Knochenbau zu einem großen Teil genetisch bestimmt, doch Sie können durch bewusste, schonende Aufzucht die Abnutzung der Knorpelschichten wesentlich mit beeinflussen.
Vermeiden Sie zu lange Spaziergänge, Springen, Treppensteigen, glatte Böden, auf denen der Hund ausrutschen kann - alle Bewegungsabläufe, die die Gelenke einseitig belasten. Weniger ist mehr. Das gilt nicht nur für die Belastung des Bewegungsapparates sondern auch für die Fütterung.
Lassen Sie Ihren Welpen nicht zu schnell zu schwer werden. Im Alter von 12 Monaten sollte Ihr Hund eher schlank wirken. Die Entwicklung der Substanz, Brusttiefe und breiterer Rücken, schließt sich direkt an das Größenwachstum an. Angefütterte Substanz ist ungesund.
Der Welpe – Ernährung
Der Welpe – Ernährung
Von Ihrem Züchter erhalten Sie einen Ernährungsplan. Er ist eine wichtige Hilfe für die Aufzucht in den ersten 6 Lebensmonaten. Dabei ist eine ausgewogene Ernährung im Hinblick auf Proteine, Mineralstoffe und Vitamine wichtig. Einige Futterhersteller bieten ein spezielles Futter zur Aufzucht großer Rassen an. Zunächst bekommt Ihr Hund noch 3 Mahlzeiten am Tag.
Im Alter von 6 - 8 Monaten sind je nach Entwicklung 2 Mahlzeiten am Tag, morgens und abends, ausreichend. Jetzt sollten Sie auch die Ernährung auf ein Futter mit einem geringeren Rohproteingehalt umstellen. Unter Beimischung des neuen Futters in steigendem Verhältnis benötigen Sie etwa eine Woche.
Achten Sie darauf, dass dem Hund immer frisches Wasser zur Verfügung steht und auch eine regelmäßige Fressenszeit. Gönnen Sie ihm nach dem Fressen Ruhe - er braucht Zeit zum Verdauen. Toben sollte er auf gar keinen Fall, es besteht die Gefahr einer Magenumdrehung. Kaufen Sie Ihrem Hund einen höhenverstellbaren Fressnapf, der "wächst mit" und die Gelenke der Vorderläufe werden während des Fressens nicht so sehr belastet.
Niemals darf Schweinefleisch, -knochen, Geflügelknochen oder Fisch mit Gräten gefüttert werden. Leider muss man inzwischen auch von Rinderknochen abraten. Durch Knochensplitter kann der MagenDarmtrakt verletzt werden. Besser sind Büffelhautknochen oder Kalbsknochen, die durch ihren höheren Knorpelgehalt weniger splittern und leichter verdaulich sind.
Beliebte Belohnungshappen sind Trockenpansen, Trockenfisch, getrocknete Schweineohren und Hundekuchen. Bitte achten Sie ständig auf die Verdauung Ihres Hundes. Durchfall ist ein sicheres Zeichen dafür, dass Unverträglichkeiten oder Komplikationen vorliegen.
Was bei der Fütterung im ersten Lebensjahr, der extrem wichtigen Aufbauphase versäumt wird, kann zu späterer Zeit nicht mehr aufgeholt werden.
Im Alter von 12 Wochen sollte Ihr Hund gegen Tollwut geimpft werden. Es empfiehlt sich im ersten Lebensjahr alle drei Monate eine Wurmkur durchzuführen.
Der Welpe – Pflege und Erziehung
Der Welpe - Pflege und Erziehung
Bedingt durch das dichte, flauschige Fell ist ein Welpe relativ pflegeintensiv. Kämmen ist unerlässlich. Dass ein Landseer Wasser liebt, zeigt er schon im frühen Welpenalter. Zu gerne wird im Wassernapf gebuddelt, anschließend im Garten gegraben - und so sieht er dann auch aus. Das ist eine gute Gelegenheit, ihn gleich an Fußbäder zu gewöhnen. So lässt er diese Prozedur auch als erwachsener Hund über sich ergehen.
Die Erziehung beginnt bereits am ersten Tag. Er muss lernen stubenrein zu werden, ein Halsband zu tragen und es ist auch nicht zu früh, für die ersten Gehorsamsübungen. Verbieten Sie bereits dem kleinen Welpen Dinge, die er auch als erwachsener Hund nicht machen soll. Über viel Lob und kleine Leckerchen als Belohnung wird sich Ihr Hund sehr freuen.
Die bereits beim Züchter begonnene Sozialisierung muss jetzt fortgesetzt werden. Besonders wichtig sind dabei der Umgang und das Spiel mit Kindern, Hunden und anderen Haustieren. Das wirkt sich positiv auf die Entwicklung des Wesens Ihres Hundes aus. Auch Knallgeräusche sollte der Hund gewöhnt sein. Ein ausgewachsener, schreckhafter Landseer stellt unter Umständen ein Sicherheitsrisiko dar.
Im Alter von 4 - 5 Monaten ist es Zeit, ihn an den Straßenverkehr zu gewöhnen. Mit Ihrer "Rückendeckung" lassen Sie ihn sich das rege Treiben in einer Fußgängerzone oder die Einfahrt eines Zuges betrachten. Etwas später fahren Sie dann ein oder zwei Stationen Bus oder Bahn und gehen eine belebte Straße entlang. Auch wenn Sie in einer ländlichen Gegend wohnen, ist diese Gewöhnung sehr wichtig.
Gestalten Sie die Spaziergänge abwechslungsreich, ob Stöckchen holen oder Leine tragen, je interessanter Sie Ihren Hund beschäftigen um so leichter erhalten Sie seine Aufmerksamkeit.
Bitte bedenken Sie immer, dass mit viel Liebe, Lob und Geduld, aber auch mit konsequenter Erziehung, Ihr Hund Ihr Vertrauen gewinnt und eine feste Bindung und Partnerschaft zwischen Mensch und Hund entsteht.
Der erwachsene Hund – Ernährung und Erziehung
Der erwachsene Hund – Ernährung und Erziehung
Ihr kleiner Welpe ist nun ausgewachsen, die wesentlichen Dinge der Erziehung haben Sie ihm beigebracht. Er ist wachsam geworden, begrüßt nicht mehr jeden Fremden schwanzwedelnd und hat seinen Platz in der Familie gefunden.
Er benötigt ein seiner Leistung, seinem Energieverbrauch entsprechendes Futter. Die verschiedenen Futtermittel-Hersteller haben inzwischen eine breite Produktpalette, aus der man auswählen kann. Über Obst und Gemüse freut sich auch der erwachsene Hund. Im Prinzip bleibt es jedem selbst überlassen, wie abwechslungsreich er seinen Hund ernähren möchte. Es ist empfehlenswert, auch den erwachsenen Hund zwei Mal täglich zu füttern, das mindert die Gefahr einer Magendrehung.
Einen Fastentag in der Woche benötigt der Hund nicht. Sie werden feststellen, dass Ihr Landseer seinen Rhythmus findet, das ist abhängig vom Wetter, bei großer Hitze wird er sicherlich weniger oder später fressen, oder auch von seiner Tagesform.
Die Erziehung ist nie abgeschlossen. Ein Hund lernt nicht grundsätzlich fürs Leben. Ständig muss aufgefrischt werden, was erhalten bleiben soll. Schnell zieht sonst der "Schlendrian" ein und er merkt sofort, dass Sie nicht mehr mit letzter Konsequenz ein Kommando erfüllt sehen wollen.
Der erwachsene Hund – Pflege
Der erwachsene Hund – Pflege
Nicht ganz so intensiv wie ein Welpe muss ein erwachsener Hund gepflegt werden. Oft reicht es aus, ihn nur einmal in der Woche gründlich zu kämmen. Hierfür kann man Kämme und Striegel mit rotierenden Zinken nur empfehlen. Die Haare sollen ja wirklich nur gekämmt und nicht, wenn kleinere Knötchen vorhanden sind, ausgerissen werden. Gebadet werden liebt der Landseer nicht so sehr wie das Schwimmen, daher reicht es einmal im Jahr. Am besten eignet sich der Zeitpunkt nach dem Fellwechsel. Ein PH-neutrales Shampoo ist ratsam, ein spezielles Hunde-Shampoo ist nicht erforderlich. es sei denn Ihr Hund hat Haut- oder Fellprobleme - dann ziehen Sie bitte den Tierarzt zu Rate. Beim Baden ist darauf zu achten, dass Ihr Hund keine Seife und kein Wasser in die Augen und Ohren bekommt.
Die Ohren reinigt man am besten alle paar Monate mit einem speziellen Ohrreinigungsöl. Träufeln Sie einige Tropfen in den Gehörgang ein und kneten Sie das Ohr dann von außen ein wenig. Mit einem Papiertuch wischt man anschließend die Ohrlappen aus - achten Sie darauf, dass Sie dabei nicht in den Gehörgang eindringen.
Der Haarwuchs zwischen den Zehen und unter den Pfoten ist beim Landseer individuell verschieden. Bei einigen Hunden ist es erforderlich, dass diese Haare regelmäßig geschnitten werden. Mit einer glatten Haarschere ist das kein Problem, nur muss darauf geachtet werden, dass beim Schneiden die Schwimmhäute nicht verletzt werden. Schneidet man diese Haare nicht, besteht die Gefahr der Verfilzung oder es bilden sich bei Winterspaziergängen dicke Eisklumpen, die dem Hund beim Laufen sehr schmerzhaft behindern.
Die Krallen müssen in der Regel nicht geschnitten werden, da sie sich durch die regelmäßigen Spaziergänge ausreichend abnutzen.
Entsprechend der Angaben im Impfpass des Hundes sollten die Schutzimpfungen jedes Jahr wiederholt werden.
Der alte Hund
Der alte Hund
Wie schnell ein Hund altert hängt abgesehen von den genetischen Voraussetzungen auch davon ab, wie stark der Hund gefordert und trainiert wird. Mit ca. 8 Jahren wird Ihr Hund schon merklich ruhiger - er benötigt deutlich mehr Schlaf und bevorzugt nun etwas kürzere Spaziergänge. Jetzt ist es Zeit, das Futter auf leichtere Kost umzustellen. Viele Futtermittel-Hersteller bieten spezielles Futter für den älteren Hund an. Wann es spätestens soweit ist, merken Sie daran, wenn Ihr Hund bei gewohnter Futtermenge zunimmt. Nach Rücksprache mit ihrem Tierarzt sollten dem Futter gegebenenfalls zusätzlich Mineral- und/oder Vitalstoffe zugesetzt werden.
Wie auch beim Menschen, so hat auch beim Hund das Seniorendasein seine Reize. Oft werden sie noch liebebedürftiger und die Wachsamkeit beschränkt sich auf das wirklich Nötige.
Auch wenn alles seinen natürlichen Lauf nimmt, wird Ihr Hund irgendwann altersschwach oder krank. Dann braucht Ihr Hund Sie ganz besonders und eventuell stehen Ihnen schwere Zeiten bevor. Vielleicht kann er nicht mehr alle Vitalfunktionen steuern, oder riecht aus der Schnauze. All das gehört auch dazu. Doch wenn der Hund seine Lebensfreude verliert, und seien Sie versichert, er zeigt Ihnen den richtigen Zeitpunkt, haben wir Menschen die Möglichkeit, ihn von seinem Leid zu erlösen. Die Tierärzte tun dies heute absolut schmerzfrei für Ihren geliebten Landseer.
Dieser Tag wird für ihn kommen genauso wie für uns. Doch unser Landseer hat uns für die Dauer seines Lebens so viel Liebe und Freude geschenkt, das man auf ihn, auch in Anbetracht dieser schweren Phase, nicht hätte verzichten mögen.
Allgemeine Tipps / Mit dem Hund auf Reisen
Allgemeine Tipps / Mit dem Hund auf Reisen
Bitte denken Sie schon vor dem Kauf Ihres Hundes daran, dass Sie ihn Haftpflicht versichern sollten. Auch hier gibt es verschiedene Anbieter mit vielseitigen Leistungsangeboten. Zu Hause angekommen, sollten Sie Ihren neuen Schützling bei Ihrer zuständigen Gemeinde anmelden. Sie sind hundesteuerpflichtig. Die Gebühren sind von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich.
Der erste Urlaub mit Hund steht an. Es gibt zahlreiche Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen aber auch Campingplätze in/auf denen Hunde erlaubt sind. Inzwischen verfügen die Reiseagenturen und Veranstalter über entsprechende Kataloge. Ganz generell muss man sagen, dass in Europa in touristischen Hochburgen wenn überhaupt lieber kleinere Hunde gesehen werden, in etwas mehr abseits gelegenen Gegenden, in den Niederlanden oder auch Dänemark größere Hunde besser akzeptiert werden. Bei Reisen ins Ausland sollten Sie sich rechtzeitig über die Impf- und Einreisebestimmungen informieren. In der Schweiz muss z.B. ein Maulkorb mitgeführt werden, nicht zwingend angelegt werden.
Der Hund benötigt seine Fressnäpfe, sein gewohntes Futter, Trinkwasser für unterwegs, seine Decke, einige Handtücher, denn Kamm und für den Fall der Fälle eine Haushaltsrolle und eine Plastiktüte. Sie sollten auch alle Utensilien für die Beseitigung seiner Hinterlassenschaften mitnehmen. Hier kann man mit gutem Beispiel voran gehen, damit dieses Thema, im wahrsten Sinne des Wortes, in der Öffentlichkeit nicht mehr breitgetreten wird.
Reisen mit dem Auto: Genügend Platz und frische Luft ist das A & O. Die Anzahl der Pausen richten sich nach Bedarf und Witterung. Verpacken Sie Dinge, die Sie unterwegs eventuell benötigen, griffbereit.
Reisen mit der Bahn: Sie benötigen für den Hund eine Fahrkarte, bedenken Sie jedoch, dass Ihr Landseer relativ viel Platz einnimmt. Vielleicht können Sie Fahrten zu Hauptreisezeiten vermeiden.
Reisen mit dem Schiff: Eine kleine Überfahrt, ein Urlaub im Hausboot oder einen Segeltörn mit entsprechenden Stopps macht Ihr Hund gerne mit.
Reisen mit dem Flugzeug: Für die meisten hört hier der Spaß auf. Ein Flug belastet den Hund sehr stark. Eingesperrt in eine Transportbox, mit Tabletten beruhigt sollten Sie mit Ihrem Hund nur eine Flugreise antreten, wenn Sie keine vernünftige, anderweitige Unterbringungsmöglichkeit für Ihren Hund finden. Manch einer verzichtet deshalb völlig aufs Fliegen.
Betreuung des Hundes im Urlaub
Betreuung des Hundes im Urlaub
Sie können Ihren Hund nicht mitnehmen, was tun? Vielleicht gibt es im Verwandten- oder Bekanntenkreis jemanden, der sich über eine Stippvisite Ihres Landseers riesig freuen würde, oder Sie haben jemanden, der in Ihrer Abwesenheit gleich Haus und Hund hütet, das wäre die beste Lösung.
Wenn es aber gar nicht anders geht und Sie auf eine Tierpension zurückgreifen müssen, informieren Sie sich genauestens über die Haltungs-, Pflege- und Ausstattungsbedingungen. Für Ihren Landseer gibt es nichts Schöneres, als Sie zu begleiten, wenn das aber ausnahmsweise einmal nicht möglich ist, sollte ihm die Trennung so angenehm wie möglich gestaltet werden.
Rechnen Sie im Falle einer Trennung mit einem veränderten Verhalten Ihres Hundes. Es könnte sein, dass er bis zu Ihrer Rückkehr das Fressen verweigert, rüpelhaft oder auch melancholisch reagiert. Ein kleiner Anruf zwischendurch und Sie wissen Bescheid oder können noch wertvolle Tipps geben. Er benötigt viel Liebe bei Ihrer Rückkehr, sonst wird er Ihnen das Alleingelassen sein eventuell noch einige Tage lang nachtragen.
Ausstellungen
Ausstellungen
Ob im Freien oder in einer Halle - eine Ausstellung ist ein Erlebnis!
Ich will nicht züchten - also gehe ich auch nicht auf eine Ausstellung! Es ist richtig, dass ein Züchter unter anderem auch ausstellen muss, um überhaupt eine Zuchterlaubnis zu erhalten. Ist es aber wirklich ein Muss, oder macht es nicht auch große Freude viele Landseer gemeinsam anzutreffen und das Ereignis jahrelangen züchterischen Engagements zu erleben und beurteilen zu lassen. Es erfüllt jeden Züchter mit Stolz, seine Welpen auf einer Ausstellung wieder zu sehen. Nicht zuletzt gibt es ihm auch wichtige Hinweise im Hinblick auf seine weitere Zuchtentwicklung. Es wäre wünschenswert, wenn jeder Welpenkäufer ab und zu den Weg zu einer Ausstellung finden würde, und damit nicht nur die Rasse sondern auch seinen Züchtern unterstützen würde. Der Landseer ist eine relativ seltene Rasse, deren gesunde Weiterentwicklung und Erhalt nur unter Mithilfe der Welpenkäufer möglich ist. Mithilfe, das heißt HD-, ED-, OCDRöntgung ab einem Alter von 18 Monaten und Ausstellungen.
Was muss mein Hund bei einer Ausstellung können? Er muss locker, im Gehen und Traben, an der Leine führbar sein, muss unter Mithilfe des Halters von den Richter die Zähne ansehen lassen und im Stand einen aufgeweckten, interessierten Eindruck machen. All das kann man beim Spaziergang üben.
Machen sie eine Ausstellung nie zu Ihrem persönlichen Wettbewerb - es ist klar, jeder hat für sich den schönsten Hund und daran wird sich, durch welche Platzierung auch immer nichts ändern.
Es ist schön so viele Landseerfreunde an einem Ort getroffen, Erfahrungsaustausch betrieben und einen schönen Tag verbracht zu haben, der ganz den liebenswerten Landseern gewidmet war.
Welpenvermittlung / Buchtipps
Welpenvermittlung / Buchtipps
Vor dem Kauf eines Landseers besteht zunächst der Wunsch nach näheren Informationen. Unter unten genannter Andresse erfahren Sie wichtige Tipps und Hinweise. Von der Zuchtbuchstelle und/oder dem Hauptzuchtwart erhalten Sie die aktuelle Welpenliste. Scheuen Sie sich nicht, unsere Züchter "Löcher in den Bauch" zu fragen, denn Sie müssen genau wissen, wie Ihr Welpe in der Zeit, bevor er bei Ihnen ist, aufwächst und vieles mehr. Demgegenüber müssen auch Sie mit einer Vielzahl von Fragen rechnen, denn jeder unserer Züchter möchte für jeden seiner Welpen das optimale zu Hause finden, in dem der Hund ein glückliches Leben mit verantwortungsvollen Menschen führen kann. Diese Gegenseitigkeit schafft Vertrauen und bildet die Basis für einen sorgenfreien Besitzerwechsel.
Zum Landseer findet man kaum Lektüre. Das ist ein Grund, warum wir diese Broschüre für Sie erstellt haben. Fast wäre es ein ganzes Buch geworden, es sollten hier jedoch nur die wesentlichen Informationen über den Landseer angeschnitten werden. Es gibt empfehlenswerte Bücher, die "Hundeverständnis" und Erziehungshilfen geben, die auf jeden Familienhund anwendbar sind.
Erik H. W. Aldington
"Von der Seele des Hundes" und "Was tu ich nur mit diesem Hund". Beide erschienen im Gollwitzer Verlag. Weiden/Oberpfalz
Wir hoffen, dass wir unseren Lesern mit dieser Broschüre einiges Wissenswertes über diese sanftmütige und liebenswerte Rasse vermitteln konnten und wünschen uns, auf diesem Wege neue Landseerfreunde zu gewinnen.